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Ob als Hauptabnehmer der heimischen Landwirtschaft oder als bedeutendster Lieferant des Lebensmitteleinzelhandels und der Gastronomie: Die Lebensmittelindustrie spielt eine große Rolle für viele Wirtschaftsbereiche. Auch zahlreiche weitere Branchen – wie Landmaschinentechnik, Logistik, Saatgutgewinnung oder Verpackungsindustrie – sind als Partner bei der Herstellung von Lebensmitteln an Bord.
Die Lebensmittelkette umfasst alle Schritte der Produktion. Am Beginn steht die Landwirtschaft: Sie gewinnt die pflanzlichen und tierischen Rohstoffe. Die Lebensmittelindustrie ist der wichtigste Abnehmer der österreichischen Bauern. Sie verarbeitet Rohstoffe wie Getreide, Zuckerrüben, Kartoffeln und Ölsaaten, aber auch Milch, Fleisch, Eier, Gemüse oder Früchte zu qualitativen Produkten. Dabei setzt sie auf beste Zutaten und moderne Produktionstechnologien.
Über den Lebensmitteleinzelhandel gelangen die verarbeiteten Nahrungsmittel und Getränke zu den Konsumentinnen und Konsumenten. Diese finden auch außer Haus ein breites Angebot vor – zum Beispiel in der Gastronomie und Hotellerie, in der Gemeinschaftsverpflegung, in Krankenhäusern oder Betriebskantinen. Die Produkte der Lebensmittelindustrie werden dort weiterverarbeitet und als Speisen angeboten.
Die „Vom Hof auf den Tisch“-Strategie der EU-Kommission hat ein faires, gesundes und umweltfreundliches europäisches Lebensmittelsystem als Ziel. Sie umfasst die gesamte Lebensmittelkette – von der Landwirtschaft über die Lebensmittelhersteller bis hin zur Konsumentin und zum Konsumenten. Die Strategie ist Teil des europäischen Grünen Deals. Mehr: Vom Hof auf den Tisch.
Die Lebensmittelkette reicht vom Anbau der agrarischen Rohstoffe bis zum fertigen Lebensmittel. Sie umfasst viele einzelne Schritte:
Lebensmittelunternehmer sind gesetzlich dazu verpflichtet, bestimmte Informationen an ihre Partner in der Lebensmittelkette weiterzugeben. Das gilt beispielsweise für jene Angaben über Lebensmittel und deren Zutaten, die bei der Lebensmittelkennzeichnung verpflichtend sind. So wird gewährleistet, dass der Lebensmittelunternehmer, der das Produkt an den Endverbraucher abgibt, alle erforderlichen Informationen zur Verfügung hat.
Darüber hinaus muss jeder Betrieb die unmittelbaren Vorlieferanten und unmittelbaren Abnehmer jedes einzelnen Produkts dokumentieren. Dadurch kann in einem Krisenfall genau nachvollzogen werden, woher und wohin betroffene Lebensmittel geliefert wurden, und Maßnahmen können gezielt ergriffen werden. Dieses Prinzip der Rückverfolgbarkeit ist eine wichtige Säule der Lebensmittelsicherheit in der Europäischen Union.
Im Rahmen der Umsetzung des europäischen Green Deal plant die EU-Kommission die unternehmerischen Sorgfaltspflichten im Bereich der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit zu erweitern. Konkret ist ein „EU-Lieferkettengesetz“ (Entwurf einer EU-Richtlinie über unternehmerische Sorgfaltspflichten in Lieferketten) geplant. Dieses soll Unternehmen unter anderem dazu verpflichten, zusätzliche Informationen über den Schutz der Umwelt sowie die Einhaltung von Menschen- und Kinderrechten entlang der (globalen) Lieferkette weiterzugegeben, Missstände zu vermeiden beziehungsweise abzustellen und Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu übernehmen.
Wie sich die Unternehmen der österreichischen Lebensmittelindustrie bereits heute für Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette engagieren, erfahren Sie in unseren Best Practice-Beiträgen Ökologische Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette und Soziale Nachhaltigkeit in der Lebensmittelkette.
Verantwortung
Von fairen Arbeitsbedingungen über verantwortungsbewusste Rohstoffbeschaffung bis zu gesellschaftlichem Engagement: Erfahren Sie mehr über soziale Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette von Lebensmitteln.
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Wo kommt ein Lebensmittel her und wo geht es hin? Um das zu beantworten, sind Produkte und Zutaten in der EU entlang der gesamten Lebensmittelkette rückverfolgbar. Das erleichtert den Rückruf von Waren und die rasche Reaktion in Krisenfällen.
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Rund 200 Unternehmen, über 27.000 Beschäftigte und 9,4 Milliarden Euro Produktionswert: Diese Faktoren machen die Lebensmittelindustrie zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor. Sie schaffen Arbeitsplätze und bringen Stabilität und Wohlstand.
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Österreichische Lebensmittel sind heute so sicher wie noch nie zuvor. Dafür sorgen hohe Qualitätsstandards in der Herstellung und strenge Kontrollen – sowohl durch die Lebensmittelunternehmen selbst als auch durch die zuständigen Behörden.
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