Foto: ARA/Lukas Maximilian
Darf das Milchpackerl im Altpapier landen? In welchen Behälter gehört der leere Pizzakarton? Und warum Weiß- und Buntglas trennen? Das Mülltrennen und das Sammeln von Lebensmittelverpackungen wird in Österreich nicht in jedem Bundesland gleich gehandhabt. Was bei den verschiedenen Packstoffen zu beachten ist, zeigen die folgenden Tipps.
Seit dem 1. Jänner 2023 werden alle Verpackungen aus Kunststoff österreichweit einheitlich gesammelt. Ob Getränkekarton, Plastikschale oder Joghurtbecher: Ab sofort wandern alle Kunststoffverpackungen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack.
Die Sammlung von Metallverpackungen ist in Österreich bisher regional unterschiedlich. In manchen Bundesländern wie Wien landen diese ebenfalls in der Gelben Tonne oder dem Gelben Sack. Spätestens 2025 ist die gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in ganz Österreich verpflichtend (siehe Verpackungsverordnungs-Novelle 2021).
Außerdem neu ab 2025: Österreich wird ein Einwegpfand bekommen. Dieses gilt künftig für PET-Flaschen und Getränkedosen zwischen 0,1 und drei Litern.
Viele Getränke und auch manche Lebensmittel sind in Glasverpackungen erhältlich. Dazu gehören Konservengläser, Kondensmilch- und Limonadenflaschen ebenso wie Bier-, Wein- und Spirituosenflaschen. Sie werden nach der Sammlung eingeschmolzen und wieder zu neuen Glasbehältern verarbeitet. Bei der Entsorgung von Glasabfällen gilt:
Pfandflaschen – also Mehrwegflaschen – sollten nicht im Glascontainer landen, sondern in den Handel zurückgebracht werden. Den Pfandeinsatz erhält man dabei zurück. Diese Flaschen werden in der Folge gereinigt und wiederbefüllt.
Ziel der modernen Abfallwirtschaft ist, dass weniger Abfall anfällt. Wertvolle Rohstoffe und Energie sollen effizient eingesetzt werden. Mit der EU-Abfallrahmenrichtlinie (EG) Nr. 2008/98 wurde dazu eine fünfstufige Abfallhierarchie eingeführt:
Zu Kunststoffverpackungen von Lebensmitteln gehören beispielsweise Getränkeflaschen, Joghurtbecher, Milch- und Getränkeverbundkartons (Tetra Pak), Essig- und Speiseölflaschen. Seit dem 1. Jänner 2023 sind österreichweit alle Kunststoffverpackungen in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack zu sammeln (siehe Verpackungsverordnungs-Novelle 2021). Ausgenommen sind etwa sperrige Verpackungen wie Ölkanister oder Verpackungen mit Restinhalten von Fett oder Öl. Diese werden bei Altstoffsammelstellen abgegeben.
Die gesammelten Verpackungen werden stofflich verwertet und zur Herstellung neuer Produkte verwendet. Nicht verwertbares Material wird als Brennstoff genutzt. Bei der Entsorgung der Kunststoffabfälle ist Folgendes zu beachten:
Eine Frau entsorgt eine PET-Flasche: Kunststoff-Leichtverpackungen gehören in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. Foto: ARA
Lebensmittelverpackungen aus Metall umfassen Getränke- und Konservendosen ebenso wie Menüschalen von Fertiggerichten. Sie werden in Österreich hauptsächlich in der Blauen Tonne, der Gelben Tonne, im Gelben Sack oder bei Altstoffsammelstellen fachgerecht entsorgt. Die Verpackungsverordnungs-Novelle 2021 schafft eine gemeinsame Lösung. Bis spätestens 2025 werden Kunststoff- und Metallverpackungen österreichweit zusammen im Gelben Sack oder in der Gelben Tonne gesammelt. Die zusammengetragenen Verpackungen werden zerkleinert, automatisch sortiert und kommen dann in der Stahl- oder Aluminiumindustrie als Sekundärrohstoff zum Einsatz. Bei der Entsorgung der Metallabfälle ist das zu berücksichtigen:
Auch abseits von Lebensmittelverpackungen kommen immer wieder Fragen auf, was in welchen Müll wandern soll. Wir klären auf:
Verpackungen aus Papier sollten im Altpapier gesammelt werden. Dazu gehören Karton- oder Pappschachteln, beschichtete Verpackungen mit der Aufschrift „gefaltet zum Altpapier“ sowie saubere Tiefkühlverpackungen oder Pizzaschachteln. Die gesammelten Verpackungen werden zu neuen Papierprodukten verwertet. Folgendes ist bei der Entsorgung der Papiere und Kartonagen wichtig:
Die Müllsammlung unterscheidet sich nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern läuft auch in einzelnen Gemeinden unterschiedlich ab. Hier finden Sie die wichtigsten Institutionen und Tipps im Überblick:
Verantwortung
Von der Marmelade bis zu Essiggurken: Glasverpackungen werden in der Lebensmittelindustrie vielseitig eingesetzt. In Österreich gibt es das Glasrecyclingsystem bereits seit über 40 Jahren. Erfahren Sie Wissenswertes zum nachhaltigen Packstoff.
weiterlesenHerstellung
Welche Vorteile haben Getränkeverpackungen aus Metall? Wie tragen Innovationen zur Kreislaufwirtschaft bei? Claudia Bierth von Ball Beverage Packaging Europe im Gespräch über Aludosen, Recycling und aufgeklärte Konsumentinnen und Konsumenten.
weiterlesenVerantwortung
Vom Zauberer „Bobby Bottle“ bis zum kommunizierenden Container: Austria Glas Recycling verfolgt viele Projekte, um das heimische Recyclingsystem noch nachhaltiger zu machen. Geschäftsführer Harald Hauke über die Austria Glas Agenda 2030.
weiterlesen