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War der Schokoladen-Osterhase früher ein Nikolaus? Dieser Mythos hält sich hartnäckig. Aber was ist wirklich dran? Foto: AND-ONE / iStock
Nein. Dass nicht verkaufte Schokoladen-Nikoläuse wieder eingeschmolzen und zu Schoko-Osterhasen verarbeitet werden (oder umgekehrt), ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Er ist aber falsch: Schoko-Nikoläuse oder Schoko-Osterhasen sind Saisonartikel, die stets aus frisch hergestellter Schokolade gefertigt werden. „Recycelte“ Hasen wären nicht nur aufwendiger herzustellen, sondern würden auch anders schmecken. Denn beim Einschmelzen von Schokolade wird das enthaltene Milchpulver erneut erhitzt und dadurch Milchsäure freigesetzt. Der Geschmack des Endprodukts könnte daher leicht „käsig“ sein und die Schokoladenqualität würde leiden.
Außerdem wäre das Umverpacken von übrig gebliebenen schokoladigen Nikoläusen in Osterhasen weder zulässig noch rentabel. Der Aufwand, die Ware zurückzunehmen, sie auszupacken, zu temperieren, wieder aufzubereiten und neu zu formen, zu etikettieren und wieder auszuliefern, würde sich also nicht lohnen. Gibt es nach den jeweiligen Festtagen noch Restbestände, werden diese zu reduzierten Preisen angeboten oder gespendet, etwa caritativen Einrichtungen wie Tafeln.
Weiße Schokolade enthält große Mengen an Kakaobutter, jedoch kein Kakaopulver. Dass kein Kakao drinnen ist, stimmt also nicht. Foto: beats_ / Adobe Stock
Das stimmt so nicht. Der Grundstoff von weißer Schokolade ist sehr wohl Kakao, aber in einer speziellen Form. Denn zur Herstellung von dunkler Schokolade oder Milchschokolade wird Kakaomasse verwendet. Diese besteht unter anderem aus Kakaopulver und Kakaobutter. Für weiße Schokolade wird ausschließlich die Kakaobutter (und nicht das Kakaopulver) verwendet. Mindestens 20 Prozent davon müssen in der weißen Schokolade enthalten sein (siehe Verordnung über Kakao- und Schokoladeerzeugnisse). Ebenso festgeschrieben ist neben der Kakaobutter ein bestimmter Anteil an Milchpulver, der bei weißer Schokolade mindestens 14 Prozent ausmacht. Kakao ist also in weißer Schokolade enthalten – aber eben ausschließlich in Form von Kakaobutter.
Schokolade mit weißlichem Belag, welcher auch Reif genannt wird, ist unbedenklich. Foto: Alp Aksoy / Shutterstock
Das ist falsch. Der weiße oder gräuliche Belag, der bei Schokolade auftreten kann, wird oft fälschlicherweise für Schimmel gehalten. Tatsächlich handelt es sich in den meisten Fällen aber um sogenannten „Reif“, der besonders bei starken Temperaturschwankungen an die Oberfläche der Schokolade tritt. Man unterscheidet dabei zwischen Fettreif und Zuckerreif. Beim Fettreif ist der Belag eher weißlich und entsteht durch das Ausflocken von Fetten aus der Kakaobutter, die an der Oberfläche kristallisieren. Zuckerreif hingegen hat ein gräuliches Erscheinungsbild. Er wird durch Zuckerkristalle, die von innen nach außen dringen, verursacht. Reif ist gesundheitlich unbedenklich und steht dem Schokoladengenuss nicht entgegen.
Schokolade im Kühlschrank lagern? Das ist nicht optimal. Denn die perfekte Lagertemperatur liegt zwischen 12 und 20 Grad Celsius. Foto: brizmaker / iStock
Das ist falsch. Denn Schokolade sollte bei einer Temperatur zwischen 12 und 20 Grad Celsius gelagert werden. Der Kühlschrank ist daher nicht der optimale Ort für die Lagerung. Das liegt auch daran, dass die Aromen der Schokolade sich erst bei Zimmertemperatur entfalten – daher ist diese die perfekte Genusstemperatur. Außerdem können sich Kälte, Feuchtigkeit und Fremdgerüche negativ auf Kakaoerzeugnisse auswirken. Insbesondere weiße Schokolade sollte von angebrochenen, offenen Lebensmitteln ferngehalten werden. Denn durch ihren hohen Anteil an Kakaobutter hat sie einen relativ hohen Fettgehalt und ist ein guter Aromaträger, wodurch sie Geschmäcker von außen sehr leicht aufnimmt.